Der Sommer ruft, die Sonne scheint – und ihr habt euch gerade ein neues Tattoo stechen lassen? Dann solltet ihr jetzt besonders aufpassen. Denn so sehr wir Sonnenstrahlen auch genießen: Für frisch tätowierte Haut ist UV-Strahlung pures Gift. Warum das so ist, wie lange ihr euer Tattoo vor Sonne schützen müsst, und ab wann ihr mit einem Tattoo in die Sonne dürft, erklären wir euch hier ganz genau.
Warum darf man mit Tattoo nicht in die Sonne?
Ein Tattoo ist im Grunde genommen eine offene Wunde – auch wenn es optisch schnell harmlos aussieht. Die Haut wurde durch tausende kleine Nadelstiche verletzt, um die Farbe in die mittlere Hautschicht einzubringen. In der Heilungsphase ist die Haut besonders empfindlich gegenüber äußeren Reizen – und das gilt vor allem für UV-Strahlen.
Warum konkret darf man mit Tattoo nicht in die Sonne? Ganz einfach: UV-Licht kann das frische Tattoo ausbleichen, die Wundheilung stören und sogar Narben verursachen. Außerdem steigt die Gefahr von Entzündungen. Der natürliche Schutzmechanismus der Haut ist nach dem Stechen vorübergehend gestört – und das macht sie besonders anfällig für Sonnenbrand.
Besonders gefährdet sind Körperstellen, die oft direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind – etwa Unterarme, Hände, Nacken, Gesicht oder Beine. Hier ist besonders konsequenter Schutz gefragt.

Tattoo vor Sonne schützen – so geht’s richtig
Besonders wichtig: Ein frisches Tattoo vor Sonne zu schützen ist kein Kann, sondern ein Muss! In den ersten Wochen nach dem Stechen solltet ihr direkte Sonneneinstrahlung komplett vermeiden. Lasst das Tattoo an der Luft heilen, aber schützt es bei Aufenthalten im Freien konsequent – zum Beispiel durch Kleidung oder Schatten.
Auch wenn’s verlockend ist: Legt euch nicht mit entblößtem Tattoo in die Sonne und vermeidet auch künstliche UV-Quellen wie Solarien. Wenn ihr euer Tattoo vor Sonne schützen wollt, denkt auch an Autofahrten – denn selbst hinter der Scheibe kann UV-Strahlung die Haut treffen.
Einige Tätowierer empfehlen sogar, sich im Sommer gar kein Tattoo stechen zu lassen – vor allem nicht direkt vor einem Strandurlaub. Die Risiken für Farbverlust oder Hautstress sind dann einfach zu hoch. Den (theoretisch) perfekten Zeitpunkt für eine neue Tätowierung verraten wir euch im folgenden Text.

Wie lange solltet ihr euer frisches Tattoo vor Sonne schützen?
Diese Frage hören Tätowierer oft: Ab wann darf ich mit meinem Tattoo wieder in die Sonne? Die Antwort ist eindeutig: nach frühestens vier bis sechs Wochen, besser wartet ihr noch länger. In dieser Zeit heilt das Tattoo vollständig ab und die Haut gewinnt ihre natürliche Schutzbarriere zurück.
Erst wenn die Haut nicht mehr schuppt, keine Rötungen zeigt und vollständig geschlossen ist, könnt ihr darüber nachdenken, vorsichtig in die Sonne zu gehen. Aber auch dann gilt: nur mit starkem Sonnenschutz! Nutzt mindestens LSF 50, um euer Motiv vor dem Verblassen zu bewahren – idealerweise eine parfümfreie, mineralische Sonnencreme oder einen Tattoo-Stick.
Tastet euch langsam heran und übertreibt es nicht mit ausgiebigem Sonnenbaden. Gerade bei farbigen Tattoos, großflächigen Motiven oder hellen Hauttypen kann UV-Strahlung die Pigmente dauerhaft schädigen: Schwarz wird gräulich, Farben verlieren an Brillanz.
Wer langfristig Freude an seinem Tattoo haben will, schützt es daher auch Jahre nach dem Stechen – nicht nur im ersten Sommer.

Was tun, wenn das Tattoo doch (zu viel) Sonne abbekommen hat?
Ihr habt es trotz aller Vorsicht nicht geschafft und euer Tattoo ist gerötet oder spannt nach einem sonnigen Tag? Dann heißt es: schnell reagieren.
- Kühlt die Stelle vorsichtig (z. B. mit einem feuchten Tuch, nicht mit Eis)
- Tragt eine panthenolhaltige Wundpflege auf
- Meidet weitere Sonneneinstrahlung
Tritt eine starke Rötung, Schwellung oder sogar Nässen auf, solltet ihr ärztlichen Rat einholen. Denn aus einem simplen Sonnenbrand kann sich schnell eine Entzündung entwickeln – und das schadet nicht nur der Haut, sondern auch dem Tattoo.
Diese Fehler solltet ihr vermeiden
Auch wenn ihr es gut meint – manche Maßnahmen richten eher Schaden an:
- Verzichtet auf Sonnencreme, solange das Tattoo noch offen oder verkrustet ist – sie kann die Poren verstopfen oder zu Reizungen führen.
- Auch wasserfeste Kleidung über frischen Tattoos ist nicht ideal, da sie die Haut aufweichen und scheuern kann.
- Und: Bitte niemals mit Sonnenbrand auf der Haut ein Tattoo stechen lassen – das erhöht das Infektionsrisiko und führt fast immer zu schlechten Heilergebnissen.

Fazit: Mit den richtigen Tipps gut durch den Sommer
Ein Tattoo ist Kunst auf eurer Haut – und die will geschützt werden. Ein frisches Tattoo vor Sonne zu schützen ist entscheidend für die Wundheilung und das langfristige Aussehen eures Motivs. Verzichtet in den ersten Wochen konsequent auf Sonne, nutzt danach hochwertigen UV-Schutz und übertreibt es nicht mit dem Sonnenbaden. So bleibt euer Tattoo farbstark, klar und gesund – auch nach vielen Sommern.
Lust auf eine kompakte Zusammenfassung zum Anschauen? Im folgenden Video erklärt euch unsere KI-Moderatorin Celia Nyx das Wichtigste im Schnelldurchgang:
Teaser-Bild: Pexels/Diovana Papen
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