Die wichtigsten Fragen & Antworten rund um Tattoos
Ihr habt Fragen rund um Tattoos? Hier findet ihr Antworten auf die häufigsten davon! Verständlich erklärt, fachlich korrekt und auf dem aktuellen Stand. Ob es um Abläufe, Pflege, Kosten, Risiken oder rechtliche Aspekte geht: Diese Übersicht hilft euch dabei, gut informiert in euer Tattoo-Projekt zu starten.
Noch mehr Wissen gefällig? Dann schaut auch in unseren Ratgeberbereich! Dort findet ihr viele praktische Infos zu Tattoo-Motiven, Pflege, Heilung, Ablauf und mehr.
Planung und Vorbereitung
Überlegt euch, ob euer Motiv eine persönliche Bedeutung haben soll oder primär ästhetisch wirken darf. Inspirationen finden sich in Kunst, Literatur, Symbolik oder biografischen Erlebnissen. Denkt daran: Ein Tattoo begleitet euch langfristig – Trends vergehen. Ein erfahrener Tätowierer kann euch helfen, euer Wunschmotiv technisch und stilistisch optimal umzusetzen.
Achtet auf Hygiene, Transparenz und Professionalität. Ein gutes Studio verwendet Einwegmaterialien, bietet ein umfassendes Beratungsgespräch an und zeigt euch ein Portfolio mit echten Arbeiten. Lest Bewertungen, fragt nach Referenzen – und verlasst euch nicht allein auf Social-Media-Bilder.
Er klärt euch umfassend auf, arbeitet sauber, verwendet sterile Einwegnadeln und trägt Handschuhe. Die Arbeitsplätze sind desinfiziert, die Materialien offen sichtbar. Seriosität zeigt sich auch in klaren Aussagen zu Kosten, Pflege, Nachstechen und Risiken.
Schlaft ausreichend, esst gut und verzichtet auf Alkohol, Drogen und blutverdünnende Medikamente. Tragt lockere Kleidung, die die zu tätowierende Stelle freilässt. Informiert euch vorab über Pflegeprodukte und bringt ggf. eigene Kleidung zum Wechseln mit.
Mehr Tipps rund um die optimale Vorbereitung auf euren Tattoo-Termin lest ihr in unserem Ratgeber.
Ja – fast alle Studios verlangen eine Anzahlung bei Terminvereinbarung bzw. bevor mit dem individuellen Entwurf begonnen wird. Sie beträgt meist zwischen 50 und 150 €, je nach Aufwand, und wird mit dem Endpreis verrechnet. Bei kurzfristiger Absage oder Nichterscheinen verfällt die Anzahlung und wird nicht zurückerstattet.
Rechtlich ist eine Tätowierung bei Jugendlichen nur mit schriftlicher Einwilligung der Erziehungsberechtigten zulässig. Diese Einwilligung muss dokumentiert und medizinisch sowie inhaltlich aufgeklärt erfolgen.
Viele Studios lehnen Tattoos bei unter 18-Jährigen grundsätzlich ab, selbst mit Einverständniserklärung – aus ethischen, gesundheitlichen und rechtlichen Gründen.
Mehr zu rechtlichen Vorgaben und Altersgrenzen lest ihr hier
Ja – immer. Juristisch gilt das Tätowieren als Körperverletzung (§ 223 StGB), die nur mit ausdrücklicher Einwilligung straffrei ist. Diese muss schriftlich erfolgen, und zwar vor Beginn der Behandlung – inklusive Aufklärung über Risiken, Nachsorge und mögliche Komplikationen.
Kosten und Ablauf
Der Preis hängt von Motivgröße, Detailgrad, Farbwahl, Körperstelle, Stilrichtung und Zeitaufwand ab. Kleine Tattoos kosten meist ab etwa 80–100 €, komplexe Projekte können mehrere hundert Euro und mehr kosten. Eine transparente Preisabsprache vorab ist Standard in seriösen Studios.
Mehr Wissenswertes rund um die Kosten eines Tattoos lest ihr hier.
Kleine Motive dauern meist 30 bis 90 Minuten. Mittlere Designs brauchen 2 bis 4 Stunden, großflächige Arbeiten (z. B. Sleeves oder Rückenstücke) erfordern mehrere Sitzungen. Der Zeitaufwand hängt sowohl vom Motiv als auch von eurer individuellen Belastbarkeit ab.
Schmerzen sind subjektiv, aber: Körperstellen wie Rippen, Hände, Fußrücken, Knie oder Hals gelten allgemein als besonders schmerzempfindlich. Oberarm, Oberschenkel oder Schulterblatt werden von vielen als deutlich angenehmer empfunden. Gute Tätowierer arbeiten ruhig, mit Pausen und Rücksicht.
An welchen Stellen Tattoos am meisten – oder wenigsten – weh tun und wie ihr Schmerzen beim Tätowieren besser aushaltet, lest ihr in unseren Ratgebern zum Thema.
- Beratung: Ihr besprecht Motividee, Stil, Körperstelle, Preis, sowie gesundheitliche Aspekte.
- Design: Das Motiv wird individuell entworfen oder angepasst. Entwürfe werden meist vor dem Termin gezeigt und ggf. Änderungen besprochen. In der Regel wird jetzt auch bereits eine kleine Anzahlung fällig, die später mit dem Preis des Tattoos verrechnet wird.
- Terminvergabe: Nach Einigung auf Motiv und finalem Preis erfolgt die Terminvergabe.
- Tattoo-Tag: Die Haut wird vorbereitet, die Vorlage aufgebracht, dann wird gestochen. Danach wird die Stelle versorgt und ihr erhaltet Pflegehinweise.
- Heilung & Pflege: Zuhause beginnt die Nachsorge – mit täglicher Reinigung und Pflege.
- Nachkontrolle: Nach etwa 6–8 Wochen prüft das Studio das Ergebnis. Bei Bedarf erfolgt ein kostenloses Nachstechen (nur wenn die Pflege korrekt eingehalten wurde).
Tipps zur richtigen Pflege von frischen Tattoos findet ihr in unserem Ratgeber.
Pflege und Heilung
Direkt nach dem Stechen wird das Tattoo mit einer Folie oder einem speziellen Verband abgedeckt. Diese bleibt – je nach Empfehlung des Studios – 3 bis 5 Tage auf der Haut. Danach:
- Vorsichtig mit lauwarmem Wasser und milder Seife reinigen
- Sanft trocken tupfen (nicht reiben)
- Dünn mit geeigneter Pflegecreme (z. B. mit Dexpanthenol) eincremen
- Achtet auf saubere Hände und luftdurchlässige Kleidung
- Keine parfümierten Produkte verwenden
Bei starker Rötung, Schwellung oder Eiterbildung sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Wie lange die Folie auf dem Tattoo bleiben muss und wie ihr frische Tätowierungen richtig pflegt, erfahrt ihr in unseren Ratgebern.
Duschen ist meist ab dem nächsten Tag erlaubt – mit lauwarmem Wasser, ohne direktes Einseifen der Wunde und sofern die Schutzfolie noch über dem Tattoo klebt.
Baden, Sauna, Schwimmen (auch im Meer) und Solarium sind für mindestens 2 bis 4 Wochen tabu – bis das Tattoo vollständig abgeheilt ist.
Fragt im Zweifel konkret im Studio nach und haltet euch an die Empfehlungen eures Tätowierers.
Die oberste Hautschicht heilt nach 7 bis 14 Tagen ab. Die vollständige Regeneration dauert etwa 4 bis 6 Wochen. Währenddessen ist Pflege besonders wichtig: nicht kratzen, nicht abpulen, keine direkte UV-Strahlung.
Weitere Infos zum Heilungsprozess von Tätowierungen findet ihr in unserem Ratgeber.
Damit euer Tattoo optimal abheilt und keine Komplikationen entstehen, solltet ihr in den ersten Wochen auf folgende Dinge konsequent verzichten:
- Sonnenbaden und Solarium
- Baden, Schwimmen, Sauna
- Enge Kleidung und Reibung
- Kratzen, Schorf abpulen
- Alkohol und Rauchen (verlangsamen Heilung)
- Übermäßiges Eincremen (verweicht die Wunde)
Verwendet dauerhaft Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor. Meidet direkte Sonne – besonders im ersten Jahr. Pflegt die Haut regelmäßig mit Feuchtigkeitscremes, um Linien und Farben lange frisch zu halten.
Gesundheit und Risiken
Mögliche Risiken sind Infektionen, Entzündungen, allergische Reaktionen, Narbenbildung oder Farbveränderungen. Sie lassen sich durch hygienisches Arbeiten im Studio und gewissenhafte Pflege deutlich reduzieren. Informiert euren Arzt über ein neues Tattoo, wenn medizinische Eingriffe oder Blutuntersuchungen anstehen.
Ja – aber unter bestimmten Voraussetzungen. Informiert euer Studio vorab über Allergien (z. B. gegen Farbstoffe, Latex). Bei bestehenden Hautkrankheiten ist ärztlicher Rat sinnvoll.
Um Infektionen und gesundheitliche Risiken zu vermeiden, müssen Tattoo-Studios bestimmte hygienische Mindeststandards erfüllen. Dazu zählen unter anderem:
- Einwegnadeln
- Handschuhe
- Flächendesinfektion
- Getrennte Arbeitsbereiche
- Dokumentierte Einwilligung
Fragt aktiv nach – ein seriöses Studio beantwortet alle Fragen offen und nachweisbar.
In Deutschland gilt eine Sperrfrist von 4 Monaten nach jeder Tätowierung. Diese basiert auf Vorgaben des Paul-Ehrlich-Instituts und dient der Sicherheit bei Transfusionen.
Tattoos können Hautveränderungen überdecken. Verdächtige Stellen sollten daher nicht tätowiert werden. Lasst euch im Zweifel ärztlich beraten – regelmäßige Hautuntersuchungen sind weiterhin möglich.
Ob ihr mit einem Tattoo zum Beispiel zum MRT dürft, erfahrt ihr in unserem Ratgeber.
Nein – davon wird ausdrücklich abgeraten. Mögliche Risiken: Infektionen, Belastung des mütterlichen Immunsystems, unerforschte Wirkung von Farbstoffen auf das Ungeborene. Seriöse Studios tätowieren Schwangere grundsätzlich nicht.
Weitere Infos zum Tätowieren in Schwangerschaft und Stillzeit gibts hier.
Nur nach Rücksprache mit Ärzt:innen. Blutverdünner, Immunsuppressiva oder Hauterkrankungen können die Heilung stören oder Komplikationen verursachen. Informiert das Studio vorab offen.
Nachsorge und langfristige Fragen
Ja – per Lasertechnik. Je nach Farbe und Hauttyp kann die Entfernung mehrere Sitzungen dauern und teuer sein. Eine vollständige Entfernung ist nicht immer möglich.
Ihr wollt mehr dazu erfahren, ob man Tattoos später noch entfernen kann? Dann schaut hier rein!
Ja – vorausgesetzt, das alte Tattoo ist nicht zu dunkel oder großflächig. Teilweise ist ein vorheriges Lasern nötig. Lasst euch unbedingt von einem erfahrenen Studio beraten.
Weitere Tipps und Infos rund um Tattoo-Cover-ups gibts hier. Tipp: Auch sogenannte Touch-ups sind möglich, also eine Auffrischung für euer altes Tattoo.
Viele Studios bieten innerhalb von 6–8 Wochen ein einmaliges, kostenloses Nachstechen an – vorausgesetzt, die Pflegehinweise wurden eingehalten. Klärt das vorab beim Beratungsgespräch.