Blowout beim Tattoo: Was ist das, welche Gründe gibt es und was könnt ihr dagegen tun?

man holding can with smoke to symbolize a blowout.
(Rechtliche) Tipps und Infos rund um Tattoos

Wer sich ein Tattoo stechen lässt, hat natürlich hohe Erwartungen an das Ergebnis. Ein sogenannter Blowout kann das Motiv jedoch verzerren – die Enttäuschung ist dann groß. In diesem Ratgeber erklären wir euch, was ein Blowout ist, warum es dazu kommt, wie ihr ihn erkennt und was ihr tun könnt, um euer Tattoo zu retten.

Was ist ein Blowout und wie kommt es dazu?

Ein Blowout entsteht, wenn die Tinte während des Tätowierens tiefer in die Hautschichten eindringt als beabsichtigt. Dies führt dazu, dass sich die Farbe unter der Haut ausbreitet und unscharfe oder verschwommene Linien entstehen. Das Tattoo sieht dann oft so aus, als ob die Farben „ausgelaufen“ wären. Ein Tattoo-Blowout kann in verschiedenen Formen auftreten, am häufigsten jedoch als verschwommene Ränder oder als Schatten, die das ursprüngliche Design verfälschen.

Warum kommt es zu einem Blowout?

Ein Blowout kann aus mehreren Gründen entstehen, zum Beispiel:

  1. Falsche Nadeltiefe: Wenn die Tätowiernadel zu tief in die Haut eindringt, erreicht die Tinte die Fettschicht unter der Haut. Dort breitet sie sich aus, was zu den charakteristischen unscharfen Linien führt.
  2. Falscher Winkel: Tätowierer, die im falschen Winkel arbeiten, können ebenfalls versehentlich einen Blowout verursachen. Die Tinte wird in einem unkontrollierten Bereich der Haut verteilt, was das Design verzerrt.
  3. Dünne Hautbereiche oder schwaches Bindegewebe: An Stellen mit dünner Haut wie den Handgelenken oder Füßen besteht ein höheres Risiko für einen Blowout. Die Haut ist dort weniger widerstandsfähig und neigt dazu, die Tinte schneller in tiefere Schichten zu ziehen. Ähnlich sieht es bei schwachem Bindegewebe aus. Hier kann sich die Tattoo-Farbe leider selbst dann in ungewollte Bereiche ausbreiten, wenn euer Tätowierer eigentlich alles richtig gemacht hat.

Blowout oder Heilung? So könnt ihr es unterscheiden

In den ersten Tagen nach dem Tätowieren sind leichte Schwellungen und Rötungen ganz normal. Sie können allerdings dazu führen, dass euer Tattoo unregelmäßig aussieht. Wie erkennt ihr also, ob alles in Ordnung ist oder eben nicht? Die folgenden Tipps helfen bei der Unterscheidung:

  • Heilung: Während der Heilung kann die Haut um das Tattoo herum etwas anschwellen, was die Linien vorübergehend verschwommen erscheinen lässt. Diese Schwellung sollte jedoch innerhalb weniger Tage abklingen. Auch leichte Krustenbildung und Hautschuppen sind normal, da sich die obere Hautschicht erneuert. Wichtig ist, dass die Linien des Tattoos nach der Abheilung wieder klar und scharf erscheinen.
  • Blowout: Ein Blowout hingegen zeigt sich durch dauerhafte Unschärfe oder „Schatten“ unter der Haut. Diese verschwommenen Linien bleiben auch nach dem Abheilen des Tattoos bestehen und werden nicht besser, sondern treten eher noch deutlicher hervor. Ein weiteres Anzeichen für einen Blowout ist, wenn die unscharfen Ränder sich weiter ausbreiten, anstatt zurückzugehen.

Wenn ihr unsicher seid, ob es sich um einen Blowout oder den normalen Heilungsprozess handelt, solltet ihr euren Tätowierer aufsuchen. Er kann einschätzen, ob eine Nachbehandlung erforderlich ist oder ob sich euer Tattoo einfach noch in der Heilungsphase befindet.

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Geht im Zweifel zu eurem Tätowierer und lasst ihn oder sie einen Blick auf euer Tattoo werfen. Bild: Unsplash/Allef Vinicius

Blowout beim Tattoo: Was tun?

Ein Tattoo nach einem Blowout zu retten ist möglich, erfordert jedoch Geduld und professionelle Hilfe. Hier sind einige Optionen, die ihr in Betracht ziehen könnt:

  1. Cover-up: Ein erfahrener Tätowierer kann den Blowout mit einem neuen Design überdecken. Dabei wird das ursprüngliche Tattoo durch ein Cover-up so verändert oder erweitert, dass die unscharfen Linien verschwinden.
  2. Laserbehandlung: In schweren Fällen kann eine Laserbehandlung helfen, die überschüssige Tinte zu entfernen. Dies ist jedoch zeitaufwendig und mit Kosten verbunden.
  3. Spezielle Techniken: Manchmal können auch kleine Korrekturen wie das Nachziehen bestimmter Linien das Erscheinungsbild des Tattoos verbessern.

Wie kann man einen Tattoo-Blowout vermeiden?

Besser als einen „Tattoo-Unfall“ nachträglich zu retten, ist natürlich, wenn es gar nicht erst dazu kommt. Die folgenden Tipps können helfen:

  1. Wählt einen erfahrenen Tätowierer: Ein Profi kennt die richtige Technik, um die Nadeltiefe und den Winkel zu kontrollieren. Achtet darauf, dass euer Tätowierer Erfahrung mit der Körperstelle hat, an der ihr euch tätowieren lassen wollt.
  2. Sprecht über eure Bedenken: Teilt eure Sorgen offen mit dem Tätowierer. Wenn ihr unsicher seid, ob ein bestimmter Bereich des Körpers anfällig für Blowouts ist, lasst euch beraten.

Teaser-Bild: Unsplash/Levi Guzman

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  1. Als ich dich kennengelernt habe, war ich am Anfang ein bisschen skeptisch aber nach 2 Monaten hellaufbegeistert…Ich finde deine Zeichnungen…

  2. Hi, this is a comment. To get started with moderating, editing, and deleting comments, please visit the Comments screen in…

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