Dies ist der erste Artikel, den ich auf meiner eigenen Homepage schreibe. Und es scheint mir lange her zu sein, dass ich einen Stift in die Hand genommen habe, um etwas zu schreiben. Ich habe immer gedacht, dass man als Künstler in der Lage sein sollte, zu schreiben. Und dass das Schreiben eine Möglichkeit ist, zur Ruhe zu kommen und die eigenen Gedanken und Gefühle zu ordnen. Ähnlich wie die Innenschau in der buddhistischen Meditation.

Ich habe viele Gedanken, aber immer wenn ich schreiben will, werde ich von Faulheit und Zögerlichkeit übermannt. Zumindest bis ich heute endlich wieder in die Gänge gekommen bin.

Wenn ich darüber nachdenke, arbeite ich seit mehr als einem halben Jahr als Tätowierer. Auch wenn es keine lange Zeit ist, ist es eine wundervolle Erfahrung. Wenn ich auf meinen bisherigen Weg zurückblicke, habe ich das Gefühl, dass die Zeit wie im Flug vergangen ist. Aber es fühlt sich auch unrealistisch an.

Einige meiner Kunden stellen mir oft dieselbe Frage: „Warum wolltest du eigentlich Tätowierer werden?“ Ich arbeitete früher als freiberuflicher Künstler und lachte über mich selbst. Ich sagte, dass die sogenannten Künstler nur ein Haufen Peter Pans seien, die in ihre eigene Spielwelt eingetaucht sind und nicht erwachsen werden wollen. Und dass das Kunstschaffen für uns nur eine Art Spiel sei.

Da es sich um ein Spiel handelt, macht es natürlich umso mehr Spaß, je mehr Spielmöglichkeiten es gibt. Und wenn man eine neue Art zu spielen sieht, kann man nicht anders, als sie auszuprobieren. Von trocken zu nass, von Papier zu Leinwand, zu digitaler Kunst und schließlich zu menschlicher Haut – das schien nur logisch.

Neben dem Spielen ist vielleicht auch das Bedürfnis, Kontakte zu knüpfen, ein wichtiger Faktor. Nach der weltweiten „großen Erkältung“ hatte ich ein starkes Bedürfnis, Kontakte zu knüpfen. Und ich bin mir nicht sicher, ob das eine Art Begleit- oder Folgeerscheinung war. Aber auf jeden Fall schien diese Katastrophe vieles zu verändern.

Beenden wir es erst mal hier, nur zum Aufwärmen.